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Die Bahnstrecke zwischen Stendal und Uelzen wurde im Rahmen des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 3 bereits in den 1990er Jahren wieder durchgängig befahrbar wiederhergestellt. PTB INGENIEURE war damals mit der Bauüberwachung beauftragt. Seit 2017, also 18 Jahre nach der Inbetriebnahme der Ausbaustrecke (ABS) planen wir die Erweiterung der Strecke um ein zweites Gleis in Niedersachsen, um den Anforderungen der Zukunft, insbesondere dem stark ansteigenden Güterverkehrsaufkommen zwischen Nordseehäfen und Mitteldeutschland gerecht zu werden. Der Ausbau und die Erweiterungen von Bahnstrecken stellen die Grundlage dar, den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen. Auch auf eine Verbesserung des Personennahverkehrs wird u.a. durch den barrierefreien Ausbau von Verkehrsstationen sowie dem Neubau einer Eisenbahnüberführung in Wieren gesorgt, der einen Bahnübergang ersetzen wird. Um die Beeinflussung der Bevölkerung durch das erhöhte Verkehrsaufkommen so gering wie möglich zu halten, werden aktive Lärmschutzmaßnahmen in den Bereichen von Wohnbebauung vorgesehen.

Zur Schaffung einer elektrotechnischen Abschirmung der Oberleitungsanlage der Bahn hat PTB INGENIEURE die Ausführungsplanung eines ca. 2,3 km langen Galeriebauwerkes erstellt, welches auf dem Zubringergleis zum Jade-Weser-Port bei Wilhelmshaven erforderlich wurde. Das ca. 8,50 m hohe und 10 m breite Bauwerk überquert dabei zwei Wasserläufe mittels Torsionsbalken und unterquert zwei bestehende Straßenüberführungen, ohne die vollständige Schließung nach Norden zu unterbrechen. Das vorwiegend aus Stahl bestehende Bauwerk wird durch mehr als 1000 Bohrpfähle in schwierigen geologischen Verhältnissen gegründet. Im Rahmen des Neubaus mussten die Bahnseitengräben verlegt und der Kabeltiefbau erweitert werden. Besonders hervorzuheben ist die kurze Planungs- und Ausführungszeit. In weniger als einem Jahr nach Vorliegen sämtlicher Planungsgrundlagen wurde das Bauwerk in Betrieb genommen.

Für den barrierefreien Ausbau des Bahnsteigs 5 des Bahnhofs Coswig bei Dresden hat PTB INGENIEURE nach einer vorlaufenden Machbarkeitsstudie ab Herbst 2017 unter geometrisch nahezu unmöglichen Bedingungen die barrierefreie Zuwegung sowie die Erneuerung des Bahnsteigs 5 selbst in allen Leistungsphasen der HOAI unter Anwendung der BIM-Methode geplant. Aufgrund sehr beengter Verhältnisse zwischen den beiden benachbarten Gleisen war das Finden einer Sonderlösung nötig, die die Platzierung von Teilen des Bahnsteigs auf einem Zugangstunnel zur barrierefreien Rampe als einzigen Bahnsteigzugang vorsieht. Das Bauvorhaben wurde im Frühjahr 2022 erfolgreich in Betrieb genommen.